
GEWICHT: 47 kg
Oberweite: 85B
1 Std:70€
Abfahrt: +80€
Intime Dienste: Oralsex, Dominant, Anal aktiv, Videodreh, Erotische Ganzkorpermassage
Artikel drucken Feedback Geht es um Geldwäsche? Hat er krumme Dinger gedreht oder sich verspekuliert? In jedem Fall wurden Ermittlungen eingeleitet, Räume durchsucht, Akten beschlagnahmt. Ist es ein Albtraum, ein böser Spuk?
Nein, "da will mich jemand an meinem Geburtstag hochnehmen", sagt Josef K. Grundlos verhaftet, das kann nicht sein, glaubt K. Doch statt über die kafkaesken Zustände in der Türkei zu sprechen, trübte Yücel die Champagnerlaune mit harscher Kritik am deutschen Verfassungsschutz - gerade auch in Hessen. Der Verfassungsschutz sei "die gefährlichste Behörde Deutschlands", so Yücel, er habe bewiesen, nicht reformfähig zu sein und gehöre abgeschafft. Alles wie gehabt: Auch der neue Festspielchef Joern Hinkel will vor allem gute Unterhaltung bieten Nach einer solchen Steilvorlage hätte man erwartet, dass Joern Hinkel den politischen Zündstoff, der in Kafkas "Prozess" steckt, mit Wucht abfeuert.
Joern Hinkel ist der Nachfolger von Dieter Wedel, der seinen Posten als Festspielintendant im vergangenen Jahr geräumt hat, nachdem ihm Schauspielerinnen zum Teil schwere sexuelle Übergriffe vorgeworfen hatten. Der Wechsel an der Spitze ist kaum spürbar, Joern Hinkel, Wedels langjähriger Assistent, setzt auf same procedure as every year.
Er will vor allem gute Unterhaltung bieten, weshalb er in seiner stark bearbeiteten Fassung von Kafkas "Prozess" auf Humor gesetzt hat. Doch die riesige Bühne macht es der Regie nicht einfach, Konzentration zu erzeugen, zumal ein stetes Treiben herrscht, das begleitet wird von einem diffusen Sound aus Tropfen, Klappern, Beben, Dröhnen. Ständig werden Aktenschränke verschoben und wechseln die Schauplätze. Hier die Küche, in der Marianne Sägebrecht als K.
Viele Interpretationen des Romans wurden schon in den Ring geworfen - und Joern Hinkel scheint sie alle bedienen zu wollen. Mal wird von Netzwerken gesprochen, von Willkür, Apparat, Maschine. Dann wieder wird die psychoanalytische Lesart aufgerufen, denn sind wir nicht alle ein bisschen schuldig?